2025
Pressemitteilung des Kulturnetz Pfalz e.V. vom 17.01.2025
Als Reaktion auf den Artikel „XYZ“ vom 09.01.2025 reagiert das Kulturnetz Pfalz mit einer Pressemitteilung und grundlegenden kulturpolitischen Forderungen zur Unterstützung der Freien Kulturzene in Rheinland-Pfalz.
Freie Szene fordert angemessene Wertschätzung und Förderung
Die RHEINPFALZ vom 09.01.2025 berichtet über die bundesweite Kulturstatistik, in der Rheinland-Pfalz bei den Landesausgaben für Kultur die rote Laterne übernommen hat. Der Kommentar dazu von Frank Pommer fragt: „Keinen Bock auf Kultur?“ und konstatiert gleich in der Subline: „Alarmierender als die geringen Ausgaben der Landesregierung für die Kultur ist das geringe Interesse der Menschen an Kultur.“
Als Kulturnetz Pfalz, die wir die freie Szene im südlichen Rheinland-Pfalz beraten, begrüßen wir prinzipiell jede Berichterstattung zum Thema, möchten den Blick aber nachdrücklich auf die Belange der freien Szene lenken und schärfen.
Die Akteure der Freien Szene stecken aktuell in einem Existenzkampf, wie ihn die Kulturbranche seit Jahren nicht erlebt hat. Die Corona-Pandemie, geändertes Konsumverhalten und steigende Kosten in fast allen Bereichen verschärfen die Lage. Dabei ist Kulturpolitik laut Artikel 40 der Verfassung eine gemeinsame Aufgabe von Land und Kommunen. Trotzdem kürzt das Land den Kommunen die Mittel, während die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) ihnen verbietet, freiwillige Leistungen zu finanzieren. Das führt dazu, dass sich vor allem die ohnehin finanziell angeschlagenen pfälzischen Gemeinden keine Kulturförderung mehr leisten können.
Die Kulturredaktionen empören sich über die Kürzungen in Berlins Kulturetat, aber das schleichende Austrocknen der Kulturförderung an der Basis ist ihnen – wenn überhaupt – lediglich eine Randnotiz wert.
Förderung, die einen Eigenanteil von den klammen Kommunen erwartet, ist kontraproduktiv. Es braucht mehr Förderung in nachhaltige Strukturen, damit die Freie Szene ihre immanent wichtige kulturelle Aufgabe in der Gesellschaft erfüllen kann und Rheinland-Pfalz die rote Laterne in der Kultur schleunigst wieder abgibt.
Denn darin steckt schon ein Teil der Antwort auf die Frage nach dem „Bock auf Kultur“. Betrachtet wird immer die sogenannte Hochkultur, also die Champions League der Kultur. Aber: Ohne Kreisliga keine Champions League. Das hängt logischerweise unmittelbar zusammen. „Bezahlbar“ ist ausgesprochen relativ und wird am ehesten noch in den lokalen, ehrenamtlich organisierten Veranstaltungen vor Ort der Fall sein. Diese zu fördern, ist die beste Investition in Hochkultur.
Wir sind überzeugt, dass eine konzertierte Aktion von Kulturakteuren, Politik und Presse notwendig ist und bitten darum, unsere Forderungen bei Diskussionen zu berücksichtigen, sie entsprechend zu veröffentlichen und sich ihnen im besten Falle anzuschließen:
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- Eigenes Kulturministerium
Wir fordern die Schaffung eines eigenständigen Ministeriums für Kultur auf Landesebene, das gesetzlich verankert wird.
- Eigenes Kulturministerium
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- Kultur als Pflichtaufgabe in den Kommunen
Kulturförderung muss in den Kommunen als verbindliche Pflichtaufgabe festgelegt und als wesentlicher Standortfaktor anerkannt und gefördert werden.
- Kultur als Pflichtaufgabe in den Kommunen
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- Angemessene Wertschätzung und Förderung der freien Szene
Wir fordern eine angemessene Wertschätzung der freien Szene und deren ausreichende finanzielle Förderung, damit sie ihrer wichtigen Rolle bei Inklusion und gesellschaftlicher Teilhabe gerecht werden kann.
- Angemessene Wertschätzung und Förderung der freien Szene
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- Entbürokratisierung der Kulturförderung
Wir fordern eine umfassende Vereinfachung des Zuwendungsrechts.
- Entbürokratisierung der Kulturförderung
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- Kulturelles Engagement der Politik
Wir fordern die Politik auf, Bedingungen zu schaffen, damit die freie Szene ihr Publikum erreichen und die Menschen wieder mehr für kulturelle Veranstaltungen begeistern kann. Vertreter des Ministeriums müssen aktiv werden und vor Ort präsent sein, um die kulturellen Leistungen der freien Szene sichtbar zu machen und aufzuwerten.
- Kulturelles Engagement der Politik
Diese Pressemitteilung finden sie hier zum Download.
Den Artikel der Rheinpfalz „Keinen Bock auf Kultur?“ von Frank Pommer vom 09.01.2025 finden Sie hier: https://www.rheinpfalz.de/kultur_artikel,-interessieren-sich-die-menschen-in-rheinland-pfalz-nicht-f%C3%BCr-die-kultur-_arid,5731025.html
Fragen richten Sie bitte an den Vorstand von Kulturnetz Pfalz e.V. unter:
